Über den Kontinent Afrika hat sich in vielen Köpfen ein Bild rund um Katastrophen, Krankheiten und Kriege gefestigt. In drei Veranstaltungen in der Volkshochschule können Teilnehmende nun ihren Horizont erweitern und ein genaueres Afrika-Bild entwickeln. Am 23. September stellt der Autor Dr. Keith Hamaimbo sein Buch „Errungenschaften Afrikas“ vor, am 1. Oktober geht es um die Kraft des Zusammenhalts, die Achtung vor der Natur und gemeinsames Handeln und am 4. Oktober werden die Perspektiven und Chancen eines möglichen „Marshallplans mit Afrika“ in den Blick genommen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Zu den wertvollen Beiträgen afrikanischer Persönlichkeiten in den Bereichen Medizin, Seefahrt, Architektur, Religion und Politik gibt es am Montag, 23. September, 18 bis 19:30 Uhr, einen Workshop mit dem Autoren Dr. Keith Hamaimbo (Kursnummer 24W1704). Hamaimbo stellt sein Buch „Errungenschaften Afrikas“ vor, in dem er das europäische Bild von Afrika infrage stellt. „Die Bilder der Vergangenheit und der Gegenwart, die uns vermittelt werden, spielen eine große Rolle bei unserer Wahrnehmung der Welt. Dies betrifft auch das Bild von Afrika“, erklärt der promovierte Theologe. „Denkt man an berühmte Schwarze Menschen, erscheinen vor allem Sportlerinnen oder Musiker. Es scheint, als ob Schwarze Menschen in anderen Bereichen keinen Beitrag geleistet hätten. Viele Informationen sind in Vergessenheit geraten oder aufgrund einer eurozentrischen Erzählung vom geschichtslosen Kontinent nicht thematisiert oder schlichtweg ignoriert worden.“
Mit seinem Vortrag will Dr. Keith Hamaimbo einen Beitrag zur Dekonstruktion von Vorurteilen leisten: „Jenseits des vorherrschenden Afrika-Bildes mit Katastrophen, Krankheiten und Kriegen, gilt es zur Kenntnis zu nehmen, dass Afrika auch vor der Kolonisierung eine bemerkenswerte Geschichte hatte: landwirtschaftliche Erfolge bei der Züchtung von Pflanzen und dem Halten von Tieren, Schrift als Kommunikationsmittel, interregionaler Handel und entwickelte Metropolen.“ In der VHS sollen überraschende Informationen und Medien dabei helfen, ein anderes Afrika-Bild zu entwickeln, das die aktuellen Probleme nicht negiert, aber den Horizont weiterspannt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich.
Nachhaltigkeit am Beispiel einer afrikanischen Lebensphilosophie
In einem zweiten Workshop spricht Dr. Keith Hamaimbo am Dienstag, 1. Oktober, 18 bis 19:30 Uhr, über Nachhaltigkeit am Beispiel der afrikanischen Lebensphilosophie Ubuntu (Kursnummer 24W1614). Die Philosophie dreht sich um die Kraft des Zusammenhalts, die Achtung vor der Natur und die Frage nach einer globalen Philosophie des gemeinsamen Handelns. „Viele betrachten die westliche Selbstbezogenheit als eine Hauptursache für soziale Ungerechtigkeiten und die fortschreitende Zerstörung unserer Umwelt“, sagt Hamaimbo. „Eine ‚Ubuntuisierung‘ der Welt würde bedeuten, dass wir uns dieser Konsequenzen bewusster werden und den Wert von sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit höher einschätzen als unseren persönlichen Wohlstand oder den ungebremsten Drang nach mehr Ressourcen und Macht.“ Im Rahmen des Workshops setzen sich die Teilnehmenden mit alternativen Wertemodellen auseinander.
Die Dozenten Dr. Ladislaus Ludescher und Simon Abel laden am Freitag, 4. Oktober, zu einem Online-Vortrag ein. Von 19:30 bis 21:30 Uhr geht es um Perspektiven der deutsch-afrikanischen Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert (Kursnummer 24W1209W). Trotz seines Rohstoffreichtums und Potentials gilt Afrika in der öffentlichen Wahrnehmung als Sorgenkontinent. In Anlehnung an den Marshallplan, der Deutschland und Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau verhelfen sollte, fordern Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft und der Entwicklungspolitik daher einen „Marshallplan mit Afrika“. Im Online-Vortrag geht es um die zu erwartenden demografischen und soziopolitischen Entwicklungen in den kommenden Jahrzehnten und die Perspektiven und Chancen eines möglichen „Marshallplans“. Den Zoom-Einwahllink erhalten Teilnehmende nach der Anmeldung.
Die Teilnahme an allen drei Veranstaltungen ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich. Anmeldungen werden unter Angabe der Kursnummern per E-Mail an vhs@monheim.de, direkt über die Kurssuche auf der Website der Volkshochschule www.vhs.monheim.de oder unter Telefon +49 2173 951-4123 in der Geschäftsstelle entgegengenommen.
Die Veranstaltungen finden im Rahmen der Interkulturellen Fairen Wochen statt. Das gesamte Programm mit allen öffentlichen Veranstaltungen gibt es auf der städtischen Website unter www.monheim.de/interkultur. (bh)