Nach Kants Ethik, Demokratie und Utopie steht im Zentrum des Philosophischen Jahrs nun der Philosoph Friedrich Nietzsche. Schon zum vierten Mal organisieren Volkshochschule, Bibliothek und Ulla-Hahn-Haus in Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium und der Bücherstube Rossbach die philosophische Veranstaltungsreihe. Die erste Veranstaltung war für Mai geplant, nach Verzögerungen durch die Corona-Pandemie findet nun am Donnerstag, 27. August, um 19.30 Uhr in der Bibliothek, Tempelhofer Straße 13, ein Einführungsvortrag zu Werk und Gedankengut Nietzsches statt.
Lars Niehaus, Geschäftsführer des Philosophischen Seminars an der Kölner Universität, gibt in seinem Vortrag einen Überblick über Leben und Werk des erstaunlichen und manchmal verstörenden Denkers, Literaten und Philosophen. Nietzsche vertritt eine radikale Lebensbejahung, die Überzeugung, dass der Mensch sich mit seinem „Willen zur Macht“ selbst gestaltet. Religion, Moral und auch Philosophie im bisherigen Sinne hat Nietzsche scharf kritisiert und einen radikalen Atheismus vertreten. Dem gegenüber steht die Idee des „Übermenschen“ – womit Nietzsche nichts anderes meinte, als den Menschen, der im stetigen Übergang ist, der stets weiter geht, hinüber geht, Gegensätze und Widerstände überwindet. Ein geistiges Ankommen, das Erreichen eines Ziels oder eines Endpunktes, hielt Nietzsche für Stillstand. Vielmehr fasste er den Menschen als einen im ständigen Werden befindlichen Organismus auf. Zu seinen Lebzeiten wurde die Philosophie Friedrich Nietzsches mit Unverständnis abgelehnt. Ruhm erlangte er erst nach seinem Tod. Bis heute zählt er zu den „Klassikern“ der modernen Philosophie.
Die Teilnahme am Vortrag (Kursnummer 20W1502) ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich. Anmeldungen werden im Internet unter www.vhs.monheim.de, per E-Mail an vhs@monheim.de oder persönlich in der VHS-Geschäftsstelle entgegen genommen. (bh)