Juden wurde im Mittelalter häufig vorgeworfen, durch die Vergiftung von Brunnen die Pest zu verbreiten. Der VHS-Vortrag „Christusmörder und Brunnenvergifter. Eine Krisengeschichte der deutschen Juden des Mittelalters“ von Stadthistoriker Dr. Alexander Berner zeigt am Beispiel der Judenverfolgung auf, wie während der Kreuzzüge im 11. und 12. Jahrhundert und während der Pest Mitte des 14. Jahrhunderts Krisen als Katalysatoren für Diskriminierung und tödliche Verfolgung von Minderheiten funktioniert haben.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 9. Mai, von 19 bis 21 Uhr statt. „Die Stellung der Juden im römisch-deutschen Reich des Mittelalters war immer prekär. Ihr Wohlergehen war maßgeblich abhängig von der Gunst und dem Durchsetzungswillen einzelner Herrscher“, sagt Dozent Dr. Alexander Berner. „Fristeten sie in Zeiten des gesellschaftlichen Friedens ihr Dasein als soziale Randgruppe beziehungsweise Minderheit, gerieten sie in Krisenzeiten schnell in das Fadenkreuz radikaler Eiferer – mit katastrophalem Ausgang“, weiß Berner außerdem.
Der Vortrag findet im Saal der VHS an der Tempelhofer Straße 15 statt und ist kostenfrei. Nähere Informationen gibt es auf Internetseite der VHS im Programmbereich Gesellschaft. Anmeldungen werden unter Angabe der Kursnummer 23S1114 per E-Mail an vhs@monheim.de oder direkt auf der Internetseite der VHS entgegengenommen. (sd)